Die Reise, die sich mir während der Weiterbildung eröffnete, war weder als methodischer Aufstieg noch als lineare Wissensvermehrung zu begreifen. Vielmehr entfaltete sich ein Erfahrungsraum, der nicht durch den Intellekt erschlossen, sondern durch das Dasein erfahren werden wollte. Ich betrat eine Welt, die sich nicht über Modelle, sondern über Begegnung erklärt. … Die systemenergetische Haltung, in der Fähigkeiten nicht als starre Attribute, sondern als kontextbezogene Ausdrucksformen eines lebendigen Systems verstanden werden, traf in mir auf offene Resonanz. Hier wurde keine Störung gesucht, sondern Fähigkeit angenommen.
In der systemenergetischen Prozessbegleitung geht es in erster Linie nicht um Methoden die angewandt werden, um das Gegenüber in Veränderung zu bringen, sondern vielmehr ist die systemenergetische Prozessbegleitung eine Haltung, die mein Gegenüber befähigen soll. Das Kennenlernen der Resonanz als Möglichkeit in Kontakt mit den eigenen Fähigkeiten zu kommen, hat mich besonders beeindruckt. Dies schafft eine besondere Atmosphäre, gibt Orientierung und dabei eröffnen sich neue Perspektiven.
Die Ausbildung war mehr als nur Wissensvermittlung – sie hat meine ganze Arbeitsweise auf den Kopf gestellt. Statt ständig Feedback zu geben und zu bewerten, schaue ich jetzt genauer hin: Was passiert eigentlich zwischen mir und den anderen? Es geht nicht mehr um "von oben herab", sondern um ein echtes Miteinander auf Augenhöhe.
Ich blicke dankbar auf dieses Jahr zurück. ... Beziehungsfähigkeiten-Wirkungsspektren sind für mich nicht nur ein Analysemodell, sondern eine neue Sichtweise im Alltag. Ich fühle mich reicher an Perspektiven, feinfühliger im Umgang mit Emotionen – und handlungsfähiger in komplexen Situationen.